Dafür setzen wir uns ein

ELTERN

  • Eine psychische Erkrankung bedeutet erhebliche Abweichungen im Erleben, Denken und Handeln.
  • Menschen haben ein unterschiedliches Risiko psychisch zu erkranken. Das hängt von ver- schiedenen Faktoren (Kindheitserfahrungen, Genetik, persönliche Belastbarkeit, ...) ab.
  • Eine psychische Erkrankung ist eine Erkrankung wie jede andere. JEDER Mensch hat sozusagen seine persönliche Sollbruchstelle; der eine erkrankt an Krebs, der andere erleidet einen Herzinfarkt und der Dritte eine psychische Erkrankung.
  • Ob jemand psychisch erkrankt, ist KEINE Schuldfrage! NIEMAND hat sich seine psychische Erkrankung ausgesucht, ABER JEDER möchte sie los werden!
  • Eine psychische Erkrankung ist behandelbar! Nehmen Sie bitte, besonders, wenn Sie Eltern sind, professionelle Hilfe in Anspruch. Je eher Sie psychotherapeutische / psychiatrische Hilfe in Anspruch nehmen, umso besser für die ganze Familie!
  • Je länger die Erkrankung unbehandelt bleibt, desto höher das Risiko einer Chronifizierung.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt und lassen Sie sich beraten!
  • Ob Sie Medikamente nehmen sollten, hängt von der Art und Schwere der psychischen Erkrankung ab und gehört in die Hand von Fachärzten. Medikamente können vorüber-gehend unterstützen, evtl. aber auch dauerhaft notwendig sein.
  • Psychotherapie ist sehr wirkungsvoll. Es gibt verschiedene Formen. Um einen ambulanten Therapieplatz zu finden, informieren Sie sich bei der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen- Lippe (www.kvwl.de, Tel. 0231-943 29 600) oder der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (https://www.arztauskunft-niedersachsen.de/ases-kvn/), Rufnummer der Telefonservicestelle: 0511-56 99 97 93.
  • Fachkundige Beratung bietet auch der Sozialpsychiatrische Dienst des Kreises Minden-Lübbecke (Minden und Bad Oeynhausen: 0571-807 286 10, Altkreis Lübbecke: 05741-34 53 18).
  • Die Kontakt- und Beratungsstellen des Club 74 e. V. - Förderkreis für psychisch erkrankte und behinderte Menschen im Kreis Minden-Lübbecke (Bad Oeynhausen: 05731-3935, Lübbecke 05741-206 75, Minden: 0571-398 00) sind weitere Anlaufstellen.
  • Telefonische Beratung durch SeeleFon, prämierte Selbsthilfe-Beratung zu psychischen Erkrankungen: 0228 71002424

Wir setzen uns ein gegen Diskriminierung und für Inklusion!

 

KINDER ALS ANGEHÖRIGE:

  • Das Kind erlebt die psychischen Veränderungen des betroffenen Elternteils hautnah und kann das Geschehen, je nach Alter, manchmal kaum einordnen.
  • Je länger die Ausnahmesituation anhält und je weniger sie von außen "abgepuffert" wird, desto größer ist das Entwicklungsrisiko für Kinder.
  • Das Kind ist ein "Schutzbefohlener". Es braucht  in dieser Ausnahmesituation verständnisvolle und unterstützende Erwachsene (zweiter Elternteil, (Leih-) Großeltern, andere Verwandte, Freunde der Familie, Paten).
  • Das Kind braucht neben den Eltern erwachsene Unterstützer außerhalb der Kernfamilie! Sie entlasten den betroffenen wie auch den gesunden Elternteil und können helfen einer Rollenumkehr (Parentifizierung der Kinder) vorzubeugen.  Auch der Partner, der in dieser Situation durch Mehraufgaben in der Regel erheblich belastet ist, kann Entlastung und Unterstützung gebrauchen!
  • Es kann notwendig sein, dass die erwachsenen Unterstützer zu dem Kind kommen oder es für die Dauer der Behandlung bei sich aufnehmen, wenn der betroffene Elternteil im Krankenhaus oder gerade nicht in der Lage ist, sich angemessen um das Kind zu kümmern.
  • Dem Kind hilft kindgemäße Aufklärung über die Erkrankung, damit es keine Schuldgefühle entwickelt. (Kinder suchen Erklärungen und halten sich, wenn sie nicht angemessen aufgeklärt werden, z.  B. für schuldig, weil sie nicht artig gewesen sind.)
  • Dem Kind helfen Menschen, bei denen es Kind sein darf und mit denen es sich austauschen kann. Das soziale Umfeld des Kindes (Kita, Schule, Verein, Freunde und deren Eltern ...) sollte informiert sein, um einfühlsam mit dem Kind umgehen zu können und ins Gespräch zu kommen.
  • Dem Kind hilft es, einfach Kind sein zu dürfen! (Hierbei spielen gleichaltrige Freunde, unterstützende Angehörige, Lehrer(innen), Erzieher(innen) und evtl. Zugehörigkeit zu einem Verein oder einer Religionsgemeinschaft eine große Rolle.
  • Dem Kind hilft es, sich mit Gleichbetroffenen auszutauschen!
  • Kostenlose und anonyme telefonische Beratung bei der bundesweiten Nummer gegen Kummer, Kinder- und Jugendtelefon: 116 111

 

"Hakuna matata!" (Keine Sorgen)

(vorwiegend Kenia, bekannt aus "Der König der Löwen")

 


Die Zielgruppe unseres Vereins sind die Kinder psychisch erkrankter Eltern. Dennoch können und wollen wir natürlich die Eltern nicht aus dem Blick lassen, sondern sie bei Bedarf mit vorhandenen psychosozialen oder psychiatrischen Hilfsangeboten bekannt und vertraut machen. Dasselbe gilt für entlastende, die Eltern in ihrer Erziehungskompetenz stärkende oder auch die Kinder unterstützende und entlastende Angebote.

 

"Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf." (afrikanisches Sprichwort)